Print-CSS

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Webseiten können nicht nur am Bildschirm angezeigt, sondern in jedem Browser auch ausgedruckt werden.

Dieser Kurs zeigt, wie man Webseiten mit Hilfe eines Print-Stylesheets für die Druckausgabe optimiert. Die zum Teil stark voneinander abweichenden Default-Stylesheets der Browser können so vereinheitlicht werden. Basis ist das CSS Paged Media Module[1].

Webseiten drucken?

Printer-Icon.svg

Eigentlich gilt der Begriff „Internetausdrucker“ ja als Schimpfwort für Menschen, für die das Internet „Neuland“ ist und die deshalb ein Blatt Papier einer Webseite vorziehen.

Trotzdem gibt es Situationen, in denen man eine „Hard Copy“ benötigt:

  • ausgedruckte Konzert- oder Reise-Tickets
  • Fahrpläne, die auch offline (in Gegenden ohne Netzempfang) lesbar sind
  • einen Entwurf, der mit handschriftlichen Anmerkungen versehen werden kann
  • Rechnungen, die archiviert werden müssen

Ich bin auf das Anlegen eines Stylesheets für die Druckausgabe gekommen, da in einem anderen Wiki Arbeitsblätter für den Unterricht entweder als PDF oder mit einer Vorlage realisiert wurde. Diese fügte zusätzliche Seitenumbrüche ein, damit man die erste Seite mit den Metadaten, dem Logo und der Navigation entweder nicht ausdrucken oder wegwerfen konnte.

Dieses Tutorial ist nun eine völlige Neubearbeitung eines seit 2012 bestehenden Wiki-Artikels sowie eines SELFHTML-aktuell-Artikels von Roland Skop aus 2003.[2]

--Matthias Scharwies (Diskussion) 08:15, 6. Nov. 2022 (CET)

Benutzerwünsche akzeptieren

Das Erstellen eines eigenen Drucklayouts ist prinzipiell relativ einfach, stößt in der Praxis aber auf zahlreiche Hindernisse. Während es im Screendesign darum geht, mit den passenden media queries dem Browser des Endgeräts die Entscheidungen zu überlassen, kann der Nutzer selbst im Druck-Menü …

  • (oft) unter mehreren Druckern wählen
  • dort die Seiteneinstellungen (A4 oder 2 Seiten/Blatt, einseitig oder doppelseitig) und
  • die Farbe (kostensparender Entwurfsdruck oder 4-Farb-Druck auf hochwertigem Papier)

festlegen.

Ein Druck-Stylesheet sollte sich deshalb auf einige wenige Änderungen gegenüber dem „normalen“ Stylesheet beschränken!.

Druck-Layout

Es ist sinnvoll, für den Druck andere Formatierungen einzusetzen als für die Anzeige auf dem Bildschirm. So gibt es keinen Bedarf für Navigation, Sidebar und Suchfelder, andererseits sollten Metadaten wie URL und Druckdatum angezeigt werden.

Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten ein Drucklayout einzubinden.

1. Einbindung zweier Stylesheets
<link rel="stylesheet" href="screen.css" media="screen">
<link rel="stylesheet" href="print.css" media="print">

Der Code-Schnipsel enthält zwei link-Elemente, die jeweils ein externes Stylesheet einbinden. Der Browser sucht sich über das media-Attribut das jeweils passende aus.

Beachten Sie: Sie müssen eigentlich drei verschiedene Stylesheets pflegen: Enthält das allgemeingültige Stylesheet Definitionen, die auf einem Ausdruck störend wären, müssen Sie diese im Druck-Stylesheet „print.css“ explizit überschreiben. Es ist daher vorteilhaft, ausschließlich für die Monitor-Ansicht notwendige Definitionen in „screen.css“ zu schreiben.
Hauptartikel: CSS/Media Queries/Medienabfragen einbinden

Mittlerweile ist es gute Konvention, in einem Mobile First!-Ansatz weiterführende Formatierungen in Medienabfragen einzubinden.

2. Farbeinstellungen mithilfe von media queries
@media screen and (prefers-color-scheme: dark) {
  /* dunkles Farbschema für die Nacht */
  body { color: white; background: black; }
  h1, h2 { color: yellow;}
  a {color: skyblue;}
}
@media print {
  h1, ... {
    color: black;
    background-color: white;
  }
}

Allgemeingültige Regelsätze stehen am Anfang des Stylesheets und werden durch Medienabfragen erweitert.

  • Das dunkle Farbschema wird aktiviert, wenn die Bedingungen der @media-Regel erfüllt sind:
    1. screen und
    2. entsprechende Einstellungen im OS/Browser des Benutzers.
  • Im letzten Block (@media print) werden alle für den Druck relevanten Definitionen zusammengefasst. Im Beispiel wird den meisten Elementen schwarze Schrift auf weißem Hintergrund zugewiesen.
Beachten Sie: Die meisten Druckertreiber ermöglichen es, einen Ausdruck in Graustufen zu erstellen, um teure Farbtinte zu sparen. Umgekehrt ist dies nicht möglich – formatieren Sie im Druck-Layout alles in Graustufen, wird der Ausdruck, selbst wenn Ihre Besucher dies wünschen, keine Farben enthalten. Es gilt hier abzuwägen, wie weit Sie Ihren Besuchern entgegenkommen wollen, ohne sie zu bevormunden.

Farbgestaltung

Die meisten Browser ignorieren beim Druck die von Ihnen definierten Hintergrundfarben und -bilder, um auch an dieser Stelle Farbe bzw. Toner zu sparen. Dies ist sinnvoll und gewollt.

Allerdings kann es bei bestimmmten Logos, bei denen ein dunkler Hintergrund zur Wirkung beiträgt, erforderlich sein, helle Textfarbe und dunklen Hintergrund oder gar ein Hintergrundbild mitzudrucken. Mit print-color-adjust: exact können Sie dies festlegen.

Aside-Boxen können beim Druck anstelle der Hintergrundfarbe durch eine Umrandung gekennzeichnet werden.

Empfehlung: Um das Ergebnis der CSS-Regelsätze zu sehen, müssen Sie die Beispiele nicht unbedingt ausdrucken. Durch Auswahl folgender Menüpunkte und Tastaturkürzel gelangen Sie zur Druckansicht bzw. Druckvorschau Ihres Browsers, die der tatsächlichen Ausgabe entspricht:
  • Chrome / Edge / Opera /Firefox:
    • Menü/Drucken
    • Strg p
  • Safari: Ablage/Drucken (Befehlstaste-P), dort der Button „Vorschau“

Screenshot-print.png

Aus- und Einblenden von Elementen

Um Seitenbestandteile wie beispielsweise Formulare, aber auch die Suche oder die Navigation auszublenden, bieten sich mehrere Möglichkeiten an:

Ausblenden von Elementen
@media screen {
  #print-footer {
    display: none;
  } 
}
@media print {
  nav, #search, #sidebar {
    display: none;
  }

Auf dem Bildschirm wird unser footer mit der id print-footer mit display: none nicht angezeigt.

Bei der Druckausgabe werden dafür alle nav-Elemente, die Suche und die Sidebar ausgeblendet und nicht mitgedruckt.

Schriftarten mit und ohne Serifen

Serifen sind die abschließenden Striche an Buchstaben. Während auf dem Monitor serifenlose Schriftarten besser zu lesen sind, sollten Sie für die Erstellung des Drucklayouts auf Schriften mit Serifen zurückgreifen.

Abweichende Positionierung und Farbgestaltung
@media screen {
  * {
    font-family: verdana,arial,sans-serif;
  }
} 

@media print{
  * {
    font-family: "times new roman",times,serif;
    text-align: justify;
  }
}

Die Ausgabe aller Elemente erfolgt auf dem Monitor mit einer serifenlosen Schrift,
… auf dem Drucker jedoch mit Serifen und im Blocksatz.

"Screenshot Serifen

Die linken zwei Buchstaben stellen die Schriftart „Verdana“ (ohne Serifen), die rechten beiden „Times New Roman“ (mit Serifen, rot markiert) dar.

Visualisierung des Verweisziels

Beim Ausdruck von Webseiten geht eines der wichtigsten Merkmale von Hypertext verloren – die Verlinkung. Mit generiertem Inhalt ist es jedoch möglich, das href-Attribut, welches das Linkziel beinhaltet, auf Papier sichtbar darzustellen:

Sichtbarmachung von Links
a[href]::after {
  content: " <"attr(href)">";
  color: #888;
  background-color: inherit;
  font-style: italic;
  size: 80%;
}

Allen a-Elementen, welche ein href-Attribut besitzen, wird der Inhalt dieses Attributs nach einem Leerzeichen und einer spitzen öffnenden Klammer angefügt. Hinter dem Attributwert wird eine schließende spitze Klammer eingefügt.

Roland Skop schlug 2003 vor, nicht nur URLs, sondern auch Seitenanker zu visualisieren.[3] Ich persönlich würde das nicht in ein Druck-Stylesheet übernehmen.

Seitenformatierung

Anders als im Screendesign, bei dem man wegen der Unzahl möglicher Viewportgrößen auf feste Werte verzichten sollte (siehe: Vergessen Sie den Begriff Pixel!), haben wir in der Druckausgabe mit DIN A4 einen Quasi-Standard, der unsere Ausgabegröße mit 210mm x 297mm bestimmt.

Dieses Kapitel zeigt, wie man Inhalte so formatiert, dass sie auf eine Seite passen oder wenn nicht, die nächsten Seiten einnehmen können. Auch die Seitenränder und -abstände müssen in der Druckausgabe anders formatiert werden.

Empfehlung: Um das Ergebnis der CSS-Regelsätze zu sehen, müssen Sie die Beispiele nicht unbedingt ausdrucken. Durch Auswahl folgender Menüpunkte und Tastaturkürzel gelangen Sie zur Druckansicht bzw. Druckvorschau Ihres Browsers, die der tatsächlichen Ausgabe entspricht:
  • Chrome / Edge / Opera /Firefox:
    • Menü/Drucken
    • Strg p
  • Safari: Ablage/Drucken (Befehlstaste-P), dort der Button „Vorschau“

Screenshot-print.png

In Chrome, Edge und Opera erhält die Druckansicht einen Seitenkopf mit Druckdatum links und Seitentitel rechts, im Firefox ist der Seitentitel links und rechts die URL der Seite - das Datum dann unten rechts. Im Safari …

Kopf- und Fußzeilen entfernen

Die Einstellungen bezüglich des Andrucks von Kopf- und Fußzeilen obliegen primär dem Benutzer der Webseite. Er kann im Druck-Menü genau einstellen, wie der Druck aussehen soll:

Screenshot: Seite einrichten im Druckmenü (Chrome 107)
Seite einrichten im Druckmenü (Chrome 107)

Hier gibt es zwei Möglichkeiten als Besucher der Seite:

  1. Entfernen/ Setzen Sie den Haken bei "Kopf- und Fußzeilen"
  2. Gehen Sie zu "Ränder".
    Wählen Sie "Benutzerdefinierte Einstellungen" und verringern Sie den oberen Rand.

Als Seitenautor können Sie die Ränder im Print-CSS auf 0 setzen:

@page

Wenn ein Medium die Inhalte eines Dokuments nicht kontinuierlich wiedergeben kann (z.B. durch Scrollen oder Vorlesen), wird der Inhalt in mehrere Seiten aufgeteilt. Die @-Regel @page erlaubt es, diese Seiten anzusprechen.

Seitenlayout
@page {
   size: A4 landscape;
   margin: 0 15pt; 
}
  • size legt die Größe fest. Es können Schlüsselwörter, aber auch feste Längenangaben verwendet werden. size kann nur innerhalb von @page verwendet werden.
  • margin definiert einen Außenabstand von 0 nach oben und 15pt (ein Punkt entspricht 1/72 Zoll ) rechts und links. Als Außenabstand wird die Entfernung zwischen den Rändern eines Blatt Papiers und dem aufgedruckten Inhalt bezeichnet.[4]
Beachten Sie: Wie oben bereits gesagt, ist die Druckausgabe der Bereich, in dem absolute Längenmaße wie mm und cm, bzw. pt (point = Punkt), pc (pica) und in (inch= Zoll) ihre Berechtigung haben.
Seitenbereiche mit Rand, der aus technischen Gründen nicht bedruckt werden kann.

Außenabstände, die durch @page festgelegt werden, müssen nicht zwingend eingehalten werden. Ein Browser kann und wird dem Benutzer die Möglichkeit geben, Außenabstände selbst zu bestimmten. Dies gilt vor allem für Printmedien.

Beachten Sie, dass die Drucker in der Regel nicht das gesamte Papier bedrucken können.
Per !important festgelegte Außenabstände überschreiben sogar die Browsereinstellungen unter "Seite einrichten ...". So können Inhalte unter Umständen im nicht bedruckbaren Bereich des Druckers liegen.

Erste, linke und rechte Seiten

Ein weiterer Aspekt des Seitenmodells ist, dass es Pseudoklassenselektoren für die linke und rechte Seite Ihres Dokuments definiert. Wenn Sie sich ein gedrucktes Buch ansehen, werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass die Größe des Randes und der Inhalt des Randes auf der linken und rechten Seite unterschiedlich sind.

Wir können diese Selektoren verwenden, um unterschiedliche Randgrößen für unsere Seiten zu definieren.

unterschiedliche Ränder für rechte und linke Seiten ansehen …
@page :first { 
  margin-top: 4cm; 
}
@page :left  { 
  margin-right: 2.5cm; 
}
@page :right { 
  margin-left: 2.5cm; 
}
@page        { 
  margin: 0 1cm; 
}

In diesem Beispiel erhält die erste Seite einen großen Abstand an der Oberseite des Blatts. Die linken und rechten Seiten erhalten jeweils zusätzlichen Abstand am Bundsteg. Zuletzt werden die übrigen Abstände allgemein definiert. Dies ist möglich, da @page-Regeln mit Pseudoklasse höher gewichtet werden als solche ohne.

Dabei wird der obere Rand auf 0 gesetzt, damit die unterschiedlichen Kopfzeilen jetzt einhetlich gestaltet werden können.

Auch eine Kennzeichnung von Zwischenseiten ist so möglich:

Kennzeichnung leerer Seiten
@page :blank {
  body { content: "Diese Seite wurde absichtlich leer gelassen." }
}
Beachten Sie: Derzeit (Stand: November 2022) unterstützt Firefox diese Pseudoelemente nicht.

Zukunft: Page-Margin Boxen

In der Spezifikation von 2018 werden Page-Margin Boxes[5] vorgestellt:

Page-margins.svg
Ansprechen der Rand-Boxen
@page {
  size: 8.5in 11in;
  margin: 10%;

  @top-left {
    content: "Hamlet";
  }
  @top-right {
    content: "Seite" counter(page);
  }
}

Achtung!

Dies funktioniert heute (Stand: November 2022) in keinem Browser! --Matthias Scharwies (Diskussion) 17:57, 13. Nov. 2022 (CET)

Umweg: ein Print-Footer

Dann müssen Sie die Metadaten wie Seitentitel, URL und Zeit des Drucks aber in einer Fußzeile ausgeben. Eine Möglichkeit ist das Einfügen von Elementen, die nur beim Druck sichtbar gemacht werden:

Fußzeile für den Ausdruck - sonst unsichtbar!
  @media screen {
    footer.print {
      display: none;
    }
  }
  @media print {
    footer.print {
      position: fixed;
      top: 0;
    }
  }


Beachten Sie: Wenn sich ein Element über mehrere Seiten erstreckt (z.B. ein Code-Listing mit pre) wird das div überschrieben.

Deshalb sollten wir nun überlegen, wie man die Seitenumbrüche planvoll anlegen kann.

einen Seitenumbruch erzeugen oder verhindern

Wie bei der Bildschirmausgabe, wird Inhalt, der nicht mehr in eine Zeile oder auf eine Seite passt, nach unten verschoben, hier auf eine neue Seite. Wenn gerade eine Überschrift auf die Seite geschrieben wurde, kann es passieren, dass eine Seite mit einer Überschrift endet, während der zugehörige Inhalt auf der nächsten Seite beginnt.

Es ist üblich, ein neues Kapitel in einem Buch mit einer h1- oder h2-Überschrift zu beginnen. Um zu erzwingen, dass diese Überschrift immer am Anfang einer Seite steht, setzen Sie break-before auf always.[6]

Seitenumbruch vor Überschriften
@media print {
    h1, h2 { 
        break-before: page; 
    }
}
Beachten Sie: Sie können dies nicht auf leere divs und absolut positionierte Elemente anwenden.

Um Umbrüche direkt nach einer Überschrift zu vermeiden, verwenden Sie break-after.

keinen Seitenumbruch nach Überschriften
@media print {
  h1, h2, h3, h4, h5 {
    break-after: avoid;
  }
}

Andere Stellen, an denen ein Umbruch vermieden werden sollte, sind in der Mitte einer Tabelle und zwischen einer Abbildung und ihrer Beschriftung. Mit der Eigenschaft break-inside (CSS2: page-break-inside) können Sie einen Seitenumbruch innerhalb eines HTML-Elements verhindern.

keinen Seitenumbruch innerhalb von Tabellen und Grafiken
@media print {
    table, figure {
      break-inside: avoid;
    }
}

Bilder drucken?

keinen Seitenumbruch bei großen Bildern
@media print {
  img {
    break-before: auto; /* 'always,' 'avoid,' 'left,' 'inherit,' or 'right' */
    break-after: auto; /* 'always,' 'avoid,' 'left,' 'inherit,' or 'right' */
    break-inside: avoid; /* or 'auto' */
    display: block;
  }
}
Beachten Sie: Die Implementierung der Eigenschaften ist in den Browsern unterschiedlich weit fortgeschritten. Bitte prüfen Sie vor Verwendung die Kompatibilität mittels der beigefügten Links zu caniuse.com. Die verfügbaren Informationen sind teils recht widersprüchlich, sichere Kompatibilitätsangaben sind schwierig.
Beachten Sie: In der Einstellung auto versuchen manche Browser, bestimmte Elemente auf einer Seite zu behalten. Das betrifft zum Beispiel Tabellenzeilen oder Elemente mit Rahmen. Es gibt keine always-Angabe, die dieses Verhalten deaktiviert und erzwingt, dass innerhalb des Elements umgebrochen wird.

Schusterjungen und Hurenkinder

Sie können verhindern, dass Seitenumbrüche innerhalb von Fließtext den Text so unglücklich trennen, dass eine einzelne Zeile auf der neuen Seite steht und alle anderen Absatzzeilen auf der Seite vor dem Seitenumbruch bleiben. Microsoft hat hierfür in seinen Textverarbeitungsprogrammen den Begriff Absatzkontrolle gefunden.

Mit orphans können Sie bestimmen, wie viele Zeilen eines längeren Fließtextabsatzes auf der Seite vor dem Umbruch mindestens stehen sollen. Erlaubt ist eine Zahl für die Anzahl Zeilen. Voreinstellung ist 2.(DTP-Fachjargon hierzulande: Schusterjungen).[7]

Beispiel
p { 
  orphans:3; 
  font: 50pt/100pt Verdana,sans-serif; 
  margin:1cm 0 0; 
  padding:0; }

Mit widows können Sie bestimmen, wie viele Zeilen eines längeren Fließtextabsatzes auf der Seite nach dem Umbruch auf der neuen Seite mindestens stehen sollen (DTP-Fachjargon hierzulande: Hurenkinder). Erlaubt ist eine Zahl für die Anzahl Zeilen. Voreinstellung ist 2.

Beispiel
p {
  widows:4; 
  font:50pt/100pt Verdana,sans-serif; 
  margin:1cm 0 0; 
  padding:0; 
}
Beachten Sie: Derzeit (Stand: November 2022) unterstützt Firefox diese Eigenschaft nicht.

Diese Begriffe wurden von Druckern in einer Zeit geprägt, wo Witwen, Waisen oder Kinder von Prostituierten keine soziale Absicherung hatten oder sogar auf der Straße leben mussten. Schusterjungen (oder Waisenkinder, die auf der Straße leben) mussten zum Geldverdienen oder Überleben schnell und immer vorne weg sein - dies entspricht der ersten Zeile eines Absatzes, die sich frech und ganz allein ans Ende einer Seite gemogelt hat, während der Rest des Absatzes erst auf der nächsten Seite kommt. Eine Witwe oder ein Hurenkind haben den Anschluss an Ehemann bzw. Mutter verloren, so wie eine einsame letzte Zeile eines Absatzes, die nicht mehr auf die gleiche Seite wie der Absatz passt.

Hinweis:
Die Website typolexikon.de weist darauf hin, dass der Druckerei-Fachbegriff "Hurenkind" heute als unangemessen betrachtet und nicht mehr verwendet wird. Stattdessen wird analog zum Englischen der Begriff "Witwe" verwendet.[8]

Siehe auch


Weblinks

  1. W3C: CSS Paged Media Module Level 3 W3C Working Draft, 18 October 2018
  2. SELF-Wiki: Doku:CSS/Grundlagen von CSS/Alternative Ausgabemedien von beatovich
    SELFHTML-Aktuell: CSS: Stylesheet für ein Druck-Layout von Roland Skop, 26.09.2003
  3. Visualisierung von Ankernamen
    Nicht nur die Verweisziele, sondern auch die im Dokument gesetzten Anker gehen beim Ausdruck normalerweise verloren. Da der generierte Inhalt damit bei allen IDs im Dokument eingefügt wird, ist es zweckmäßig, den Selektor auf Überschriften zu begrenzen. Folgende Definition im Stylesheet fügt diese wieder ein:
    Sichtbarmachung von Ankern
    h1[id]::after,h2[id]::after,h3[id]::after {
      content:" [#"attr(id)"]";
      color: #888;
      background-color: inherit;
      font-style: italic;
      size: 80%;
    }

    Allen Elementen, die ein id-Attribut aufweisen und somit als Anker dienen, wird der Inhalt des Attributs in der Form „[#ankername]“ angefügt.

  4. W3C: page size property
  5. W3C: 5. Page-Margin Boxes
  6. W3C: Page breaks
  7. W3C: Breaks Between Lines: orphans, widows
  8. typolexikon.de: Hurenkind, abgerufen am 17.10.2021

Braille

Mit media queries kann man auch Braille-Drucker ansteuern. Obwohl @braille in Media Queries level 4 missbilligt ist, wird versucht, hier einen Standard zu entwickeln.