SELFHTML:Verein/Treffen 2004

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SELFTreffen 2004 - ein Erfahrungsbericht aus Dresden

Freitag - die Ankunft

Mondpalast - in Comicform

Irgendwann gegen 15:00 Uhr bin ich hier in Bamberg von Thoralf abgeholt worden. Ich hatte ihn noch nie gesehen, und er mich auch nicht. Natürlich haben wir uns gegenseitig auch nicht beschrieben, und ich hatte eigentlich gedacht dass er erst einmal alle Männer vor dem Bahnhof fragen muss, ob sie Jeena heißen. Das wäre bestimmt lustig geworden ;). Er kam dann aber irgendwie doch zielstrebig auf mich zu und fragte nur mich. Irgendwie musste ich wohl eine SELF-Ausstrahlung gehabt haben.

Wir packten also meinen Rucksack ein und es ging innerhalb von drei Stunden von Bamberg nach Dresden, wo wir uns zwar erst einmal verfahren hatten, nach einem kurzen Telefonat aber dann doch recht flott das Hostel »Mondpalast« gefunden hatten. Ein Parkplatz war dann auch gleich gefunden und wir stiefelten ins Hostel rein. Dort saßen aber dann auch schon ein paar unterschiedliche Gruppen an verschiedenen Tischen.

So jetzt kannte weder ich noch der Thoralf irgendjemanden von diesen verschiedenen Gruppen persönlich oder haben jemanden auf einem Bild gesehen. Nicht einmal an den Stimmen konnten wir jemanden erkennen. Doch da der Typ in der Mitte - ja genau der! - ist das nicht Stefan Münz? Jo genau, das ist er, ich habe ihn doch auf einem Bild vom DevTreffen bei dieser Vereinsgründung gesehen. Also da sind wir richtig.

Also in Richtung dieser Tische gelaufen, Thoralf hinterher. Alle gucken uns an und sagen nichts - wir sagen auch nichts und gucken sie an. Eine halbe Minute Stille - »Hi, ich bin der Jeena, und wir wollten hier irgendwie einchecken oder so?«. Fragende Gesichter, und auf einmal - »ahh alles klar, dort könnt ihr einchecken, willkommen hier!«. Gut wir sind richtig :) - Großes Händeschütteln. Danach checkten wir ein und haben unsere Sachen auf die Zimmer gebracht. Erstes kennenlernen

Nachdem wir wieder herunterkamen saßen auch schon noch ein paar Leute mehr am Tisch. Wir setzten uns also ganz rechts hin wo es noch freie Plätze gab. Dort - wie wir später herausgefunden haben - saß dann Chräcker mit seiner Frau Anke, Elya, Christian Kruse und die Daniela. So langsam kam man ins Gespräch, welches zu diesem Zeitpunkt eigentlich nur darum ging, wer wen eventuell noch kennt, oder wer dies oder das sein könnte (was im übrigen das ganze Wochenende so weiter ging...).

Am Elbufer

Nachdem dann alle eingetroffen waren ging es runter zum Elbufer - Grillen war angesagt. Einbecker hat fünf Kästen Bier besorgt und noch einige Flaschen Wein. Natürlich auch Grillfleisch und Salate. Es gab auch zwei Billiggrills, die aber ihre Funktion zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt haben (wenn man mal von den riesigen Qualmwolken über Dresden absieht, aber die Feuerwehr war zum Glück anderweitig beschäftigt). So unterhielten wir uns dort stehend oder auf Decken sitzend und liegend, Bier trinkend und das Essen genießend bis es dunkel wurde und noch länger :).

Der Ausblick war faszinierend, denn auf der anderen Seite des Ufers lag die stimmungsvoll angestrahlte Altstadt von Dresden. Da hatten Tobias und Antje wirklich ein wunderschönes Plätzchen für uns herausgesucht. Irgendwann mitten in der Nacht habe ich mit Raik beschlossen, dass wir doch noch jeder ein Steak essen wollten. Als wir diese auf den Grill draufschmissen, schlossen sich uns auch andere, die wohl noch Hunger hatten, an. Leider war der Grill schon fast aus, so dass wir ihn noch einmal von vorne anzünden mussten. Das wiederum hat so lange gedauert, dass alle anderen schon gingen. Wir blieben also da um unsere Steaks doch zu essen. Mit viel Grillanzünder, und ein wenig mehr Holzkohle, haben wir sie dann aber so stark gegrillt, dass sie schon total schwarz waren, und nur noch nach Asche schmeckten. Es knisterte überall in den Zähnen, so dass wir dann die letzten Steaks an die Fische in der Elbe verfüttern mussten.

Auf dem langen Weg ins Hostel zurück haben wir uns zwar ein wenig verlaufen, es dann aber dennoch gefunden. Wir haben sogar daran gedacht, den Grill bis zum Auto vom Einbecker mitzunehmen. Wir haben dann im Nachhinein auch erfahren, dass einige noch mitten in der Nacht in andere Kneipen gezogen sind. Insgesamt ein feuchtfröhlicher Freitag Abend.

Wir stören

Als ich und Raik wieder im Hostel waren wollten wir uns die Küche und den Aufenthaltsraum mal näher anschauen. Wir gingen dort also rein und machten das Licht an. Interessiert haben wir uns den Raum mit den Stühlen und Tischen - in den eine große Gruppe Menschen reinpasst - angeschaut, als plötzlich eine Männerstimme aus der Küche uns auffordert: »Könntet ihr bitte das Licht wieder ausmachen?«. Wir drehen uns um und sehen einen älteren Mann - so zwischen 40 und 540 Jahre alt. Er sitzt auf dem Mülleimer, freier Oberkörper, die Hand im Schritt, und die Unterhose runtergezogen bis zu den Knöcheln ... Wir sagen OK, gehen raus und machen das Licht aus.

Lange Gespräche (Elya erzählt)

Ein kleines Grüppchen mit Antje, Stefan, Thomas J.S., Thomas W. und elya wollte nur noch einen kleinen »Absacker« im Mondpalast nehmen, der dann in ein längeres Fachgespräch mit »Sex on the Beach« ausartete. Elya wurde es um halb drei Uhr morgens beim Thema XSLT-FO definitiv zu bunt, und sie zog sich auf ihr »Mädchenzimmer« zurück, wo die vier Zimmergenossen eine Stunde später extremst rücksichtsvoll ihre Betten bauten.

Kneipentour (Jan erzählt)

Ohne auf ein paar grillwillige Selfer zu warten und ohne schon schlafen gehen zu wollen, hat sich eine kleine Gruppe jüngerer Selfer (Hallo Roman ;-) noch auf eine kurze Kneipentour gemacht. Die dresdener Neustadt ist dafür exorbitant gut geeignet. Gemütliche Kneipen, Bars und Musiklokale mit guten Bieren und fairen Preisen laden zum lange Feiern ein. So gegen sechs war dann aber auch Schluss, als von uns keiner mehr den Nerv hatte, auf die Eröffnung des Frühstücksbüffets um acht zu warten.

Samstag - Sightseeing in Dresden

Samstag früh bin ich gegen 9:00 Uhr aufgewacht. Da waren auch schon einige unten beim Frühstück, zu denen ich mich dann auch dazu gesellt habe. Mit der Zeit kannte man immer mehr Namen und konnte die Leute auch mit dem richtigen ansprechen. Sehr interessant war es zu erfahren, dass man sich im Schätzen des Alters der Leute vor dem Treffen um bis zu zwanzig Jahre (rauf und/oder runter) geirrt hatte. Auch neu für mich war es zu erfahren, dass einige der »Nicknames« eigentlich auch die richtigen bürgerlichen Namen waren.

Auf in die Innenstadt

Grafitti: stoppt Stoiba
Plakat der CDU Politikerin Friederike de Haas

Gegen 11:00 Uhr wollten wir eigentlich losziehen, um uns die Stadt Dresden ein wenig näher anzusehen. Doch einige fehlten noch, wie zum Beispiel Raik, den ich erst einmal selbst behutsam aufwecken musste, damit er nicht den ganzen Tag verschläft ;-). Gemeinsam ging es dann in Richtung Elbe und dann über die Brücke in die Innenstadt. Sehr amüsiert hat uns dann der rießige Spruch auf der Wand: »STOPPT STOIBA«, oder auch ein Plakat der CDU Politikerin Friederike de Haas.


Selfer am Brunnen

Dort sahen wir sehr vieles, was es aber war habe ich leider alles schon wieder vergessen (Christoph Schnauß hat die Bilder von Henryk aber schon beschriftet). Ach, eine Sache ist mir im Gedächtnis geblieben: die neu aufgebaute Frauenkirche. Dort trafen wir dann auch Marlies. Nachdem sie jedem von uns die Hand geschüttelt hatte war ich auch an der Reihe, Stefan stellte mich ihr als Jeena Paradies vor, sie guckte erstaunt und sagte: »Und ich dachte immer du wärst ein Mädchen, deshalb war ich immer so freundlich zu dir.« (Mal sehen, wie sie in Zukunft zu mir ist...).

Wir verbrachten also den Mittag und den Nachmittag mit Sightseeing. In der Zwischenzeit haben wir uns auch in einem Café gestärkt und ausgeruht. So gegen halb drei trennten wir uns in drei Gruppen. Die eine ging auf eine dreiviertelstündige Tour durch die Frauenkirche, die andere ging auf eine Schiffsreise auf der Elbe - die um die zwei Stunden gedauert hatte - und ich, Thoralf, CK und Daniela haben uns einen Karstadt gesucht wo wir uns dann endlich zu vernünftigen Preisen was zu Trinken kaufen konnten :).

Auf dem Dampfer (Elya erzählt)

Eine Dampfmaschine, blitzblank poliert und wie von Märklin trieb den historischen Schaufelraddampfer die Elbe rauf und schonte so unsere ebenfalls dampfenden Füße. Der Reiseleiter war ein hoch motivierter Dresdner Lokalpatriot, zumindest soweit man ihm nicht beim Sprechen zusah. Christoph S. ergänzte seine offiziellen Informationen noch um die eine oder andere saftige Anekdote. Achja, Christoph: wutki-chalupka ist angeblich der Orginial-russische Stamm für die »Saloppe«. Heißt soviel wie »Schnapskate« (paßte abends auch für die Bar im Mondpalast). Flußaufwärts des Blauen Wunders stand der für einen Euro zu kaufende Fernsehturm, eine schicke Immobilie, die wir uns für SELFHtml kaufen könnten, um einen repräsentativen Serverraum einzurichten. Dann reisen die Fans von überallher an und können sie ehrfurchtsvoll und mit dem gebührenden Sicherheitsabstand besichtigen. Und natürlich die Aussicht ;-) Abends planten wir dann noch die Wasserrutsche vom Turm in die Elbe dazu, und berechneten die entsprechenden Amortisationsraten. Oder so.

In der Frauenkirche (Jan erzählt)

Frauenkirche

Der Weg in den Wiederaufbau der Frauenkirche führt zunächst in das Kellergewölbe, die sogenannte Unterkirche, die bereits fertiggestellt und fleissig benutzt wird. In der Mitte (In der Frauenkirche, einer sog. Lutherkirche ist alles Zentral um den Mittelpunkt, den Ort der Predigt, ausgerichtet.) hat eine elf Tonnen schwerer massiv-steinerner Altar seinen Platz gefunden, der, schwarz, im starken Kontrast zum sonst recht hellen Elbsandstein steht.

Es war recht voll und uns blieben ein paar Stühle in den hinteren Reihen über, die zwei von uns noch später kommenden älteren Besuchern überlassen haben. Dann hörten wir einen kurzen Vortrag über die Geschichte und Enstehung der Kirche, gefolgt von einem Informationsfilm, der das riesengroße Projekt des Wiederaufbaus dokumentiert hat. Dann war die Zeit auch schon über und wir sind wieder rüber in Neustad geschlendert um das Tiki unsicher zu machen.

Nach der Tour in der Frauenkirche trafen wir die erste Gruppe wieder und beschlossen so langsam in Richtung Mondpalast zu pilgern. Während dieser Pilgerreise kamen einige auf die Idee noch Eis zu essen. Also auf zum Tiki in der Nähe des Mondpalastes. Dort gab es dann sehr gutes Eis, und Thoralf nahm die männliche Bedienung so auf den Arm, dass er fast befürchten musste, gar kein Eis zu bekommen. Glücklicherweise hat dieser das aber nicht so ernst genommen und auch unseren Thoralf bedient.

Bagels im Park

Abends trafen wir dann die Gruppe, die mit dem Schiff unterwegs war, im Mondpalast, um in den Park aufzubrechen, denn dort sollten wir dann unser Abendessen zu uns nehmen - belegte Bagels.

Gemütliches und lustiges Beisammensitzen

Gestärkt, aber auch von Mücken zerstochen, kehrten wir beim Anbruch der Dunkelheit zum Mondpalast zurück, wo schon Tische für uns reserviert waren (»Merci de fumer«). Der letzte Abend hat also begonnen. Alle saßen nun da und unterhielten sich angeregt. Die einen über Computer, die anderen über Das Forum, wieder die anderen über ihre Jobs, einiges an Genussmitteln (Cocktails zum VIP-Preis) floss durch die trockenen Kehlen, und ich habe mich mit CK über unsere Kindheit auf dem Lande, die Zeit bei der Bundeswehr und auch allgemein über unsere bisherigen Leben unterhalten. Es war sehr sehr witzig und wir haben festgestellt dass man eigentlich überall auf dem Land eine ähnliche Kindheit hat, in der man große Tiere ärgert, mit Feuer spielt und noch andere Sachen macht, an die Stadtkinder gar nicht denken würden. So ging es dann den ganzen Abend bis ich gegen halb drei schlafen gegangen bin. Da schon einige früh fahren wollten habe ich CK beauftragt mich sobald er angekommen ist - er schlief beim Einbecker - mich zu wecken.

Sonntag - Frühstücken und Abreise

Es kam wie es kommen musste, CK weckte mich erst kurz vor zehn Uhr. Da waren leider schon einige Leute weg. Nichtsdestotrotz frühstückten wir noch einmal ganz gemütlich fast alle zusammen. Reden beherschte eigentlich das ganze Wochenende, nachdem sonst ja immer nur schreiben und lesen konnte. Thoralf und ich verabschiedeten sich dann so gegen 11:30 Uhr, und brachen auf in Richtung Heimat.

Fazit

Ein kleines Fazit noch zum Schluss. Im Forum und im Chat hat man so seine Vorstellungen wie jemand eigentlich so im richtigen Leben sein könnte. Einige erfüllen diese Erwartungen ganz gut, andere wiederum gar nicht. Genau so ist es beim Alter, Auftreten und sich wichtig fühlen ;). Es gibt Leute, die geschrieben arrogant rüberkommen und dabei real sehr liebe Menschen sind, es gibt andere die wie Plappermäuler rüberkommen und dann absolut die stillsten sind.

Es war ein sehr schönes Wochenende, welches ich jedem, der sich zur Community zugehörig fühlt, empfehlen kann. Es geht ins Geld und die Nächte sind kurz, aber es war einfach grandios. Danke noch mal im Namen aller Besucher an die Organisatoren Einbecker und Antje - Ihr habt das super organisiert!

Jeena Paradies

Bilder

Bilder vom diesjährigen Treffen findet man auf folgenden Seiten: community.de.selfhtml.org