Copy-and-paste
In der Softwareentwicklung gibt es zwei Verhaltensweisen, die auf den ersten Blick harmlos wirken, langfristig aber zu Problemen führen können: Copy-and-Paste- und Cargo-Cult-Programming.
Copy-and-Paste (auch copy & paste oder C&P, deutsch: kopieren und einfügen) -Programmierung bedeutet, dass Codefragmente einfach aus dem Internet, aus alten Projekten oder von Kollegen übernommen werden, ohne sie wirklich zu verstehen. Das erspart zwar kurzfristig Zeit, führt aber schnell zu doppeltem oder unübersichtlichem Code. Außerdem werden oft unnötige Teile mitkopiert, was Programme langsamer, fehleranfälliger und schwerer wartbar macht. Besonders gefährlich wird es, wenn man kopierten Code blind verwendet, ohne zu prüfen, ob er zur eigenen Situation passt.
Cargo Cult Programmierung
Cargo-Cult-Programming geht noch einen Schritt weiter: Dabei werden bestimmte Codemuster, Bibliotheken oder Strukturen benutzt, nur weil „man das eben so macht“ – ohne zu verstehen, warum sie in einem bestimmten Kontext sinnvoll sind. Entwickler ahmen dann Strukturen nach, in der Hoffnung, dass das Ergebnis automatisch „richtig“ sein wird.
Die Analogie stammt vom Cargo Cult, bei dem Eingeborene der Südseeinseln Flugplätze und Landing Towers bauten, um Lieferungen der Götter zu beschwören, da sie im 2. Weltkrieg sahen, dass erst die Japaner und dann die Amerikaner Versorgungsgüter per Flugzeug und Fallschirm lieferten.
Beide Verhaltensweisen haben einen gemeinsamen Kern: fehlendes Verständnis. Gute Software entsteht jedoch durch nachvollziehbare Entscheidungen, klare Strukturen und das Bewusstsein dafür, warum etwas funktioniert – nicht nur dass es funktioniert.
Siehe auch
- Guter HTML-Stil

- Semantik - der Inhalt bestimmt die Struktur
- Wie viel ARIA ist zuviel?
- guter CSS-Stil

- Regelsätze und Deklarationen
- typische Fehlerquellen
- CSS-Resets (Normalisierung)
- Fehlervermeidung in JavaScript

- Funktionen
- Debuggen mit Haltepunkten
Weblinks
- Wikipedia: Kopieren und einfügen
- Wikipedia: Cargo cult programming