Formulare/Eingaben mit JavaScript auswerten

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Im SELFHTML-Forum wird relativ häufig gefragt, wie man den eingegebenen Wert eines Formularelementes auslesen kann. Dieser Artikel zeigt die dazu notwendigen Zusammenhänge auf.


value-Eigenschaft

Jedes JavaScript-Objekt hinter einem Eingabe-Element kennt die value-Eigenschaft. Sie enthält den aktuellen Wert. Beschreibt man sie mit einem anderen Wert, hat man den eingegebenen Inhalt verändert.

Wert lesen und ändern
// neues <input> erzeugen
let myInput = document.createElement("input");

// Wert hineinschreiben (durch simple Wertzuweisung)
myInput.value = "Hallo Welt!";

// Wert auslesen und in der Konsole ausgeben
console.log(myInput.value); // Hallo Welt!
Beachten Sie: Bei Auswahllisten lässt sich der eingegebene Wert, also die ausgewählte Option, so nicht ändern. Auch bei mehrzeiligen Eingabefeldern geht das nicht über die value-Eigenschaft. Ebenso kann man mit der value-Eigenschaft nicht prüfen, ob bei einer Checkbox das Häkchen gesetzt ist, oder nicht. Dafür benötigt man die checked-Eigenschaft.

Wie kommt man an das Element heran?

Um den eingegebenen Inhalt eines Elements auszuwerten, muss man das Element mit JavaScript "irgendwie anfassen" können, also eine Referenz darauf erhalten. Entweder man selektiert ein Element über die Struktur des DOM, oder man spricht es über die Liste an Elementen des übergeordneten Formulars an.

document.forms

Das Objekt document.forms gibt einer HTMLCollection aller form-Elemente eines Dokument zurück. Mit dem Unterobjekt elements haben Sie Zugriff auf Elemente eines Formulars.

let form = document.forms[0]

gibt das erste (die Zählung beginnt bei 0) Formular eines Dokuments zurück. Bei der Erweiterung des HTML-Dokuments um weitere Formulare ist diese Methode jedoch fehleranfällig.

Sicherer ist das Ansprechen über den Namen des Formulars:

let form = document.forms.theform
let form = document.forms['theform']

Der untere Fall ist übersichtlicher, da hier der Name klar als Variable gekennzeichnet wird.

let form = document.forms['theform'].elements.['breite']

Die einzelnen Eingabe- und Bedienelemente können nun über die elements-Eigenschaften angesprochen werden. Sie liefern HTMLCollections, auf denen diese Zugriffe definiert sind und die keine Kollisionen verursachen. Durch die Verwendung von document.forms schließen Sie aus, irrtümlich mit einer globalen oder lokalen Variablen zu kollidieren.

JavaScript/DOM/Document/forms

DOM-Methoden

Prinzipiell können Eingabe-Elemente auch außerhalb von Formularen in einem Dokument vorkommen, jedoch können ihre Inhalte dann nicht mit den üblichen Mitteln vom Browser selbst an den Server versandt werden, was ja der Sinn hinter Formularen ist. Es gibt Fälle, wie beim Auslösen clientseitiger Aktionen, in denen man das auch nicht benötigt. Man kann in solchen Fällen dann nur über das DOM auf die Eingabe-Elemente zugreifen.

let input = document.getElementById['myinput'];

Anwendungsbeispiel: Währungsumrechner

Das Beispiel verwendet kein umgebendes Formular, da hier keine Daten versendet, sondern live im Browser berechnet und angezeigt werden sollen. Es werden die aktuellen Werte der input-Elemente mittels ihrer value-Eigenschaft ausgelesen und verändert.

Währungsumrechner ansehen …
<label>
  Wechselkurs Euro → Dollar
  <input name="rate" type="number" step="0.01" value="1.11" />
</label>
<label>
  Betrag in Euro
  <input name="a" type="number" step="0.01" />
</label>
<label>
  Betrag in US-Dollar
  <input name="b" type="number" step="0.01" />
</label>

Damit mehrere Umrechner auf einer Seite möglich sind, wird ein generischer Name für die Eingabefelder verwendet. Da es sich um Zahlenwerte handelt, sind sie vom Typ number.

Beispiel
var r = parseFloat(rate.value);

if (r !== 0) {

  switch (event.target) {

    case a:
    case rate:
      b.value = (parseFloat(a.value) * r).toFixed(2);
    break;

    case b:
      a.value = (parseFloat(b.value) / r).toFixed(2);
    break;
  }
}

Da das Dividieren durch null nicht möglich ist, prüft das if-Statement, ob überhaupt ein von null abweichender Wechselkurs eingegeben ist, damit bei den Berechnungen eine Division durch null vermieden wird, welche zu einem Abbruch der Programmausführung führen würde.

Wenn der Inhalt eines Eingabe-Elements geändert wurde, löst das ein Ereignis vom Typ change aus. Der hier dargestellte Code prüft nun, von welchem Eingabefeld dieses Ereignis ausgegangen ist, um daraufhin die entsprechenden anderen Felder zu aktualisieren.

Wird das erste Feld mit dem Wechselkurs verändert (case rate) oder wird der Ausgangswert verändert (case a), wird der Wert des Ergebnisfeldes neu berechnet. Bei Änderung des Ergebniswertes (case b) wird der Ausgangswert angepasst.


Ergebnisausgabe

In ganz alten JavaScripten wurden Berechnungen in input-Elemente geschrieben. In HTML5 wurden zwei neue Elemente eingeführt: output ist für die Ausgabe von Berechnungen gedacht - während das meter-Element eine visuelle Anzeige ermöglicht.

output

Das output-Element ist das Gegenstück des input-Elements und dient zur Ausgabe des Ergebnisses einer Benutzereingabe oder einer Berechnung der Applikation.

Folgende Attribute sind möglich:

  • for: IDs von einem oder mehreren input-Elementen, auf welche sich die Berechnung bezieht (leerzeichen-getrennte Liste von IDs)
  • name: dient wie beim input-Element für eine einmalige Namensbesetzung

Ausgabe der Werte eines Schiebereglers

Beispiel ansehen …
<h2>Ergebnisausgabe eines Schiebereglers</h2>
<label>Lautstärke: <input type="range" id="volume" value="50"></label>
<output id="output" for="volume"></output>

Der Wert des Schiebereglers wird mit dem input-Event ausgelesen und im output-Element wieder ausgegeben.

Beispiel
let volumeSlider = document.getElementById('volume');

function setzeVolumeAnzeige(wert) {
    document.getElementById('output').value = wert;
}
volumeSlider.addEventListener('input', function(event) {
   setzeVolumeAnzeige(event.target.value);
});
setzeVolumeAnzeige(volumeSlider.value);

Das <output>-Element bekommt im HTML keinen vorbelegten Inhalt. Dadurch würde der Wert "50" unnötig gedoppelt, und falls . Statt dessen wird das <output>-Element im JavaScript initialisiert.


Beachten Sie: Ohne die Verfügbarkeit von JavaScript ist die Berechnung des im output-Element ausgegebenen Werts nicht möglich. Solange das output-Element nicht visuell markiert wird (Hintergründe, Ränder, vorbelegter Wert), ist das ohne Bedeutung. Wenn Sie aber auf "ausprobieren" klicken, finden Sie im Frickl ein output-Element, dem durch die ::after-Pseudoklasse ein Prozentzeichen hinzugefügt wird und das visuell deutlich hervorgehoben wird. Wie man mit inaktivem JavaScript umgeht, wird im Artikel zum Progressive Enhancement angesprochen. Beispielsweise könnten Sie das output-Element im HTML weglassen und erst per JavaScript in das Dokument einsetzen. Oder Sie liefern es mit dem hidden-Attribut aus und entfernen das Attribut im JavaScript. Das Frickl zeigt den zweiten Ansatz (wobei er dort wenig nützt, ohne JavaScript funktioniert das ganze Frickl nicht).

Ausgabe eines Stundenzettels

Beispiel ansehen …
<form id="myForm">
  <legend>Rechnung</legend>

  <label for="stunden">Arbeitsstunden</label>
  <input type="number" min="0" id="stunden" value="0" step=".25">

  <label for="satz">Stundensatz (€)</label>
  <input type="number" min="8,5" id="satz" value="48.50" step="0.50">

  <label for="mwst">MwSt (%)</label>
  <input type="number" min="0" id="mwst" value="19">

  <p><span>Gesamt:</span> <output id="betrag" for="stunden satz mwst">0</output></p>
</form>


In drei Eingabefeldern werden Werte für die Anzahl der geleisteten Stunden, des Stundensatzes und der Mehrwertsteuer abgefragt. Um Fehleingaben zu vermeiden, wird das Eingabefeld mit type=number auf die Eingabe von Zahlen beschränkt.
Der berechnete Wert wird in einem output-Element ausgegeben.

Beispiel
document.getElementById("myForm").addEventListener("input", rechne);
	
function rechne() {
var stunden = document.getElementById('stunden'),
    satz  = document.getElementById('satz'),
    mwst  = document.getElementById('mwst');
var summe  = stunden.valueAsNumber * satz.valueAsNumber * (1 + mwst.valueAsNumber/100);
    
summe = summe.toFixed(2);
document.getElementById('betrag').value = summe;
}

In diesem Beispiel wird der Eventhandler mit addEventListener dynamisch angehängt. Wenn etwas ins Formular eingegeben wird, feuert das input-Event und ruft die Funktion rechne() auf.
In dieser Funktion werden die Werte abgerufen und berechnet. Anschließend wird die summe mit toFixed(2) kaufmännisch auf zwei Stellen gerundet.

meter

Das meter-Element visualisiert einen Wert einer Größe in Abhängigkeit einer Skala in bis zu drei (Ampel-)Farben, beispielsweise die Anzahl der Kommentare zu einer Frage. Mit -meter wird auch ein Messgerät bezeichnet, bekannt sind vor allem Volt- oder Amperemeter.

Beispiel ansehen …
<meter id="m1" value="10" min="0" max="100"></meter> <meter id="m2" value="10" min="0" low="25" high="75" max="100"></meter> <meter id="m3" value="10" min="0" low="25" optimum="50" high="75" max="100"></meter> <meter id="m4" value="10" min="0" low="25" optimum="75" high="50" max="100"></meter> <meter id="m5" value="10" min="0" low="50" optimum="25" high="75" max="100"></meter>
In einer Tabelle werden verschiedene Möglichkeiten zur Visualisierung von Werten dargestellt. Mithilfe eines JavaScriptes werden die entsprechenden Werte verändert.

Sie erhalten einen Anzeigebereich, der in bis zu 3 Intervalle geteilt werden kann.

  1. min - low
  2. low - high
  3. high - max

Zusätzlich kann ein optimaler Wert (optimum) bestimmt werden. Befindet sich der Wert (value) im Intervall des optimalen Wertes, so wird die Skala grün dargestellt, befindet er sich in einem Nachbarintervall, ist die Skale gelb, anderenfalls erfolgt die Darstellung in roter Farbe.

Beachten Sie: Aus Gründen der Barrierefreiheit sollten Sie den aktuellen Wert auch in den Inhalt des meter-Elementes schreiben.
Beispiel
<meter value=".65">Stand der Abarbeitung: 65%</meter>

Das meter-Element erwartet folgende Attribute:

  • value, aktueller Wert
  • min, untere Grenze der Skala
  • max, obere Grenze der Skala
  • low, obere Grenze des "Niedrig"-Bereichs der Skala
  • high, untere Grenze des "Hoch"-Bereichs der Skala
  • optimum, optimaler Wert der Skala


Siehe auch


Siehe auch

Weblinks

  1. Whatwg: HTML Living Standard §7.3.3