Grafik/Grundbegriffe/Gammakorrektur

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Bei der Gammakorrektur ist es zunächst wichtig zu wissen, was ein Gammawert ist. Ein Gammawert ist bei Computergrafiken das Verhältnis zwischen den Farbwerten, die in der Grafik gespeichert sind, und den Farbwerten, die ein Gerät wie Bildschirm oder Drucker daraus macht. Idealerweise wäre das ein 1:1-Verhältnis, sprich, es werden genau die Farben ausgegeben, die in der Grafikdatei gespeichert sind. Das ist aber nicht der Fall. Bildschirme beispielsweise sind leider nicht "geeicht". Die Darstellung von Farben schwankt von Bildschirm zu Bildschirm und von Betriebssystem zu Betriebssystem sogar gewaltig. Wenn Sie also an Ihrem Bildschirm eine Grafik bearbeiten und mit Funktionen wie Helligkeit, Sättigung, Histogramm usw. deren optische Wirkung beeinflussen, dann gilt das Ergebnis zunächst mal nur für Ihren Bildschirm. Wenn Sie die Grafik im Web präsentieren wollen, wird sie jedoch auf sehr vielen und sehr unterschiedlichen Bildschirmen angezeigt.

Gute Grafikprogramme bieten die Gammakorrektur deshalb auf zwei Ebenen an: auf der Ebene des eigenen Monitors, und auf der Ebene konkreter Grafiken. Die Gammakorrektur für den Monitor leistet eine Anpassung zwischen numerischen Farbwerten, etwa nach dem RGB-Modell, und deren Darstellung im Grafikprogramm an Ihrem Bildschirm. Die Bildschirmgrundeinstellungen selber werden dabei nicht verändert. Die Korrektur betrifft lediglich die Richtigstellung der Farbanzeige im Grafikprogramm. Eine grafische Darstellung erlaubt bei solchen Grafikprogrammen die Angleichung zwischen gespeicherten und am Bildschirm dargestellten Farbwerten. Bei den meisten Computerbildschirmen müssen Sie einen Gammawert von 1,5 oder höher einstellen, um eine realistische Farbdarstellung im Grafikprogramm zu erhalten. Wenn jeder, der Grafiken bearbeitet, das tun würde, wäre insgesamt schon viel gewonnen.

Nachdem die Gammakorrektur für den Monitor erfolgt ist, lassen sich mit Hilfe der Gammakorrektur für konkrete Grafiken Farbprobleme ausgleichen, die durch die Herkunftsquelle der Grafik bedingt sind. So nehmen beispielsweise viele Digitalkameras Bilder scheinbar zu dunkel auf. Das liegt daran, dass auch bei der Umrechnung von Lichtstärke in RGB-Werte, die eine Digitalkamera bei einer Aufnahme vornehmen muss, Ungleichheiten vorkommen, die von Kamera zu Kamera schwanken können. Durch eine Gammakorrektur lassen sich solche Probleme meistens gut lösen. Das linke der beiden folgenden Bilder zeigt ein Ausgangsbild, das rechte das Ergebnis nach einer Gammakorrektur (Gammawert 1,8):

Foto ohne Gammakorrektur Foto mit Gammakorrektur

Bei einem Gammawert größer als 1,0 werden vor allem die mittleren Farbtöne gegenüber den sehr dunklen und sehr hellen Farbtönen aufgehellt. Bei einem Gammawert kleiner als 1,0 werden diese Farbtöne abgedunkelt. Der Effekt ist dabei ein anderer, als wenn Sie etwa versuchen, durch Erhöhen der Helligkeit eine Grafik aufzuhellen.